Wanderliebe – Wandern als Anfängerin

Wanderliebe – Meine Passion

Denke ich ans wandern, fällt mir spontan der Begriff Wanderliebe ein, denn ich liebe Wandern. Es gehört zu meinen Leidenschaften (Du kennst vielleicht noch meinen Text darüber, dass du deine Leidenschaft finden sollst? Ich habe sie im Wandern gefunden). Durch Wälder und Täler streifen, mit dem Blick in alle Richtungen. Weite Wiesen erstrecken sich vor dir und duften so schön nach Sonne. Oder in den Bergen die Klarheit der Luft geniessen. Vor diesen Riesen zu stehen. Mal weich geschwungen und in einem satten grün und mal schroff und warnend. Sie stehen da in Wolken gehüllt und mystisch. Dann nehmen sie dich dann an die Hand und führen dich hinauf. Zeigen dir, dass über den Wolken die Sonne scheint. Ich liebe es durch weite Landschaften zu spazieren, über blühende Felder und an plätschernden Bächen entlang. Ich wandere nun seit fast 4 Jahren umher und bin trotzdem irgendwie noch eine halbe Anfängerin.

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Wanderliebe – Vom Spaziergang zur Herausforderung

Wandern ist für viele ein Sport und für die Ahnungslosen nur was für Rentner. Für mich ist es wie angenehmes Spazieren gehen, wenn ich einfache Strecken wähle. Bin ich aber mutiger und wähle schwierigere Wege, ist es der Sport, den ich nicht als solchen sehe. Ich bewege mich in meinem Tempo, entscheide wann ich wo stehen bleiben möchte und spüre bei jeder Steigung mein Herz in meiner Kehle. Mal komme ich in Situationen, in denen ich es etwas mit der Angst zu tun bekomme. Wenn ich zum Beispiel feststelle, dass der Pfad nur noch so breit wird wie meine Füße und es auf der einen Seite steil abfällt. Oder ich beim Weg nach oben nicht mehr weiß, ob das der richtige Weg ist und wie ich je wieder hier hinunterkommen soll. Doch es lohnt sich immer. Jeder Aufstieg und jede Anstrengung wird immer belohnt. Mit Ausblicken und grandiosen Kulissen. Und oft ist bereits der Weg das Ziel. Ich habe drei Lieblingsregionen in denen ich es wirklich genossen habe zu wandern und die mir bis heute mehr als alles andere im Kopf geblieben sind. Alle drei Regionen können unterschiedlicher kaum sein, sind für alleinreisende Frauen absolut sicher und werden dir garantiert gefallen. Auch als Anfängerin.

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Wanderliebe = Irlandliebe

Irland ist mein Herzensort. Als ich beschloss zwei Wochen in Irland zu verbringen, war der Plan einen Roadtrip von Stadt zu Stadt zu machen. Innerhalb eines Tages war klar, dass es ein Roadtrip von Wanderweg zu Wanderweg, von Dorf zu Dorf wird. Die Wanderwege in Irland sind grandios, wirklich gut beschildert, führen an schroffen Klippen und über wallende Graslandschaften. Wanderführer, die du in deutschen Buchhandlungen bekommst, erklären dir einfach und verständlich inklusive einer Karte deine Route. Einer der beeindruckendsten Wanderwege war für mich der Burren Way. Insgesamt 114 Kilometer führt dieser Wanderweg im Westen von Irland von Lahinch nach Corofin. Ich selbst bin nur einen kleinen Teil davon, den Doolin Cliff Walk, gewandert. Die bei Doolin gelegenen Cliffs of Moher solltest du unbedingt zu Fuß bewandern. Schlaf dort im Doolin Hostel. Es ist grandios! Immer wieder finden sich in Irland kurze  Wanderwege, die dir mal einen Nachmittag versüssen können oder auch längere Strecken, die dir einiges abverlangen. Also nichts wie hin, denn ich werde sicherlich demnächst wieder dort sein. Und übrigens: Wusstest du, dass Irland wunderschöne Strände mit weißem Sand und türkisfarbenem Wasser hat? Wild wachsende Orchideen und Palmen findest du dort auch!

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Wanderliebe = Sardinienliebe

Sardinien wird nicht umsonst auch die Karibik des Mittelmeeres genannt. Die Landschaft Sardiniens ist unglaublich schön. Wälder, traumhafte Hochplateaus und atemberaubende Strände zieren diese Insel, die zu Italien gehört. Auch auf Sardinien lässt sich ein super toller Roadtrip machen. (Hier mein Artikel mit meinen Geheimtipps aus Sardinien). Auf Sardinien habe ich unter anderem eine Wanderung gemacht, die mich tief beeindruckt hat. Diese Wanderung startet an der Cala Domestica, einer kleinen Bucht im Westen Sardiniens. Stundenlang bin ich wilde Klippen entlang gewandert, ohne auch nur einer einzige Person zu begegnen. Die Szenerie ist fantastisch. Auch auf Sardinien sind die Wanderwege sehr gut ausgeschildert. Deutsche Wanderführer bekommst du in der Buchhandlung. Du kannst geführte Touren machen, aber regulär ist es wirklich kein Problem alleine aufzubrechen. Ein Auto ist aber auf Sardinien wirklich empfehlenswert, denn vieles erreichst du einfach nur, wenn du mobil bist. Ausserdem liebe ich die Art des selbstbestimmten Reisens bei dem ich entscheide, wann ich wo stehen bleibe.

Wanderliebe = Moselliebe

Die dritte Region wird dich vermutlich zunächst nicht wirklich reizen, aber lass mir dir davon berichten: Die Mosel! Rentnerparadies? Von wegen. An der Mosel kannst wunderschöne Wanderwege gehen, die mal ein paar Stunden, mal Tage in Anspruch nehmen. Landschaftlich bietet die Moselregion viel Abwechslung. Weite Felder, grüne Wälder und abgelegene Dörfer. Du bist absolut sicher an der Mosel, nirgends habe ich je besser beschritten Wanderwege und Routen jeglicher Länge und Schwierigkeit gesehen. Mal kannst du steil bergauf oder bergab wandern und mal ist es ein angenehmer Weg über Felder und Wiesen. Ein Wanderführer ist oft nicht nötig. Die Moselregion hat mittlerweile fast alle Wanderwege im Internet veröffentlicht. Ausserdem gibt es Apps mit Offline Mappen, die dir Wanderungen erleichtern. Ein perfekter Einstieg ins Wandern und sicher dazu. Übrigens: Man begrüßt sich, wenn man sich irgendwo auf Wanderungen begegnet.

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Wanderliebe – Manchmal will man mehr

Dann gibt es da noch die Träume, die ich habe, wenn ich ans Wandern denke. Zunächst würde ich liebend gerne nochmal nach Irland zurück. Mehr Wege ausprobieren, den Norden erkunden und meinen Herzensort einfach wiedersehen. Dann gibt es aber noch die Gedanken an Fernwanderwege. So wie zum Beispiel den Jakobsweg. Viele träumen aber auch davon den PCT (Pacific Crest Trail) oder den AT (Appalachian Trail) in den USA zu laufen. Ich habe vor kurzem aber auch einen Bericht über Alberta in Kanada gelesen (Hier Klicken für den Artikel). Kanada steht als Reiseland sowieso schon auf meiner Liste, warum dann nicht einfach die Landschaft pur und zu Fuß erleben? Und wenn du dir nur die Bilder anschaust, willst du deine Wanderstiefel anziehen und loslaufen. Eine aufregende Kulisse, wilde Tiere und unberührte Natur. Und dann kommen die Wege, die mir persönlich auch noch Überwindung abverlangen würden. Eine Alpenüberquerung zum Beispiel, wo du Teile der Strecke klettern musst. Aber alles kommt mit der Zeit und die Welt bietet unendlich viele Möglichkeiten.

Wanderliebe in Asien

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Wandern in Asien gestaltet sich momentan nicht ganz so einfach für mich, daher vermisse ich es auch bereits. Touristische Pfade zu Höhlen oder auf Aussichtspunkte sind immer wieder möglich. Ich bin hier in Laos einen wirklich beängstigend steilen Berg auf einen Aussichtspunkt geklettert. Ehrlich gesagt, war es keine Wanderung, sondern teilweise wirklich an Felsen hinaufklettern. Die Aussicht, die man von einem zerklüfteten Felsen aus genießen konnte, der kaum Halt bot, war trotzdem wirklich toll. Nachdem mich dann auch noch direkt vor meinen Füßen eine Schlange beobachtete und über mir ein Greifvogel seine Runden drehte, war die Anstrengung und die Angst für eine kurze Zeit vergessen. Regulär ist es in Südostasien sicherer Wanderungen in Gruppen mit einem Guide zu machen. Routen sind fast nie beschildert oder wenn, dann nur sehr spärlich. Durch die früh eintretende Dunkelheit, kann es schnell gefährlich werden. Trotzdem versuche ich immer wieder nach Wegen im Internet zu suchen, die man auch alleine gehen könnte. Denn nur so spüre ich die Freiheit, die mir Wanderungen immer wieder schenken.

Wanderliebe – Was nehme ich mit

Ich habe nie wirklich viel Kram dabei, wenn ich wandern gehe. Man muss das ja alles schleppen. Feste und gut sitzende Schuhe sind eine Grundvoraussetzung. Ja, Wanderschuhe sind nicht wirklich sexy, aber keiner wird dich im Wald nach deinem Outfit bewerten, denn Sicherheit und Halt gehen vor. Investiere auch ruhig ein paar Euro mehr und kaufe dir Schuhe, die dich länger als zwei Wanderungen begleiten. Alternativ sind Wandersandalen für einfache Strecken in warmen Ländern eine Option. Kleide dich nach dem Zwiebelprinzip. So kannst du bei jeder Wanderung die Kleidung der Temperatur anpassen. Gerade in den Bergen schwankt die Temperatur mit der Höhe und den Winden sehr stark. Eine leichte Regenjacke ist immer zur Not ganz gut, aber pass dich hier auch wieder der Region an. Auf Sardinien habe ich nur eine Shorts und ein Trägertrip zum Wandern getragen. Sonnencreme nicht vergessen. Und dann natürlich Wasser, Proviant und vielleicht einen Riegel, falls mal deine Energie schwindet. Wandern verpackt dein Körper gerade als Anfängerin immer unterschiedlich und du lernst erst nach ein paar Touren, was für dich das Beste ist. Eine Mappe oder ein aufgeladenes Handy sind immer ganz gut, aber in Regionen wie der Mosel ist es nicht tragisch, wenn du dich nur nach den Schildern richten musst.

Wanderliebe – Lerne dich kennen

IMG_0521Als Anfängerin lernst du dich bei deinen ersten Wanderung besser kennen. Ein paar einfachere Probestrecken zeigen dir, wie dein Tempo ist. In Wanderführern sind immer Zeiten angegeben, wie lange eine Wanderung dauert. Ich als Beispiel bin aber grundsätzlich langsamer. Ich bleibe für Fotos ständig stehen, mache viele kleine Pausen, raste kurz, wenn ich mal ausser Atem bin. Manchen fällt es einfacher bergauf und machen einfacher bergab zu laufen. Teste dich, wähle zunächst einfachere Strecken, die dann schwieriger werden. Vergiss aber nie, dass eine Form immer tagesabhängig ist und es durchaus mal sein kann, dass du Wege an einem Tag besser als am nächsten Tag verpackst.

Wanderliebe – Du bestimmst

Gerade zu Fuß lässt sich die Natur wirklich hautnah erleben. Du bist deine eigene Herrin, du entscheidest wann du gehst und wann du stehst. Das Gefühl, wenn Gräser deine Beine streifen und deine Finger durch die Blätter der Büsche streichen, ist für mich die tiefste Verbundenheit. In dem Moment der Stille, wenn du auf dieser Klippe stehst und der Wind dein Gesicht berührt, ist der tiefste Atemzug ein Moment der dich daran erinnert, wie lebendig zu bist. Doch bitte achte die Natur. Nimm deinen Müll mit, pflücke nichts oder brich keine Äste ab. An der nächsten Abzweigung liegt sicher ein Stück Holz, dass du als Stütze benutzen kannst. Und nun: Schönes Wandern und einen schönen Weg in dich selbst wünsche ich dir!

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