Tauchen im Urlaub – Was Anfänger beachten sollten (Ein Gastartikel von www.herrengelwillmeer.de)

Schön, dass du dich für das Tauchen interessierst. Möchtest du dich am Schnuppertauchen versuchen oder hast du vielleicht sogar einen kompletten Tauchschein im Auge? Perfekt. Du wirst es nicht bereuen. Wenn es schlecht läuft, bist du um eine Erfahrung reicher. Wenn es aber gut läuft, gewinnst du vielleicht ein wunderbares neues Hobby und eine neue Leidenschaft. Tauchen ist ein Abenteuer. Du kannst dich fallen lassen in eine neue unbekannte Welt und schwerelos dahingleiten. Auf dich warten bunte Fische und Korallen, bizarre Gesteinsformationen und mysteriöse Wracks. Klingt das nicht toll?

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Sommer, Sonne, Sonnenschein. Klar, im Urlaub herrscht eine gute Stimmung, wir sind locker und gelöst. Vielleicht kennst du es auch, dieses Gefühl, dass im Urlaub sowieso immer alles gut gehen wird. Bitte mache dir bewusst, dass du dich unter Wasser dennoch in einer für den Menschen lebensfeindlichen Umgebung befindest. Egal ob du daheim oder im Urlaub bist. Auch, wenn du irgendwann beim Tauchen Routine gewinnst, den Respekt solltest du nie verlieren. Damit aber alles glatt geht und deinem Tauchvergnügen im Urlaub nichts mehr im Weg steht, habe ich hier ein paar Punkte für dich zusammengetragen, auf die du als Anfänger beachten solltest:

 

Tauchverbände

Eine Vielzahl von Verbänden buhlt um die Gunst der Tauchneulinge, z.B. PADI, SSI, SDI und einige andere. Für welchen du dich schließlich entscheidest, sollte am Anfang keine allzu große Rolle spielen. Am Ende lernst du das Tauchen von deinem Tauchlehrer, nicht vom Verband. Die Ausbildungsstufen der Organisationen sind einander ähnlich und werden untereinander anerkannt. Alle meine Brevets (so werden die Qualifikationsstufen genannt) habe ich bei unterschiedlichen Organisationen erworben und bisher hatte ich dadurch noch keine Nachteile.

 

Erster Eindruck

Wie so oft im Leben ist der erste Eindruck ein guter Ratgeber. Wenn du das erste Mal in eine Tauchschule kommst, betrittst du eine für dich neue und fremde Welt. Keine Tauchbasis gleicht der anderen. Aber, wie findest du jetzt nur für dich den richtigen Platz? Ich würde sagen, benutze deinen Verstand und höre auf deinen Bauch. Wenn du die Auswahl hast, dann schau‘ dir vor Ort mehrere Tauchschulen an und vergleiche diese miteinander. Wirst du freundlich empfangen? Nimmt man sich genügend Zeit für dich und kannst du die Tauchschule besichtigen? Sind die Räumlichkeiten schön und sauber? Lerne das Team kennen und verschaffe dir einen Überblick, welche Erfahrungen und Qualifikationen die Mitarbeiter vorweisen können.

 

Ausrüstung

Wenn du dich im Ausland dafür entscheidest einen Tauchkurs zu absolvieren, wirst du wahrscheinlich das komplette Equipment von der Tauchbasis leihen. Weltweit gelten hohe Sicherheitsstandards hinsichtlich der Wartung von Tauchequipment. Aber, denk trotzdem immer daran, dass es nicht deine eigene Ausrüstung ist. Du weißt nicht, wie diese von anderen Tauchern behandelt wurde und wie die Tauchschule sie gepflegt hat. Schau dir alles in Ruhe an und stelle Fragen. Sind alle Schläuche in Ordnung? Funktionieren die Atemregler? Sind die Dichtungsringe (O-Ringe) sauber und unversehrt? Hat dein Anzug die richtige Größe? Wo steht der Kompressor? Wenn du deinen Atemregler an die Pressluftflasche angeschlossen hast, rieche bitte auch kurz an der Luft um sicherzustellen, dass diese keine öligen oder rauchigen Verunreinigungen aufweist.

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Dein Einstieg

Je nach Tauchbasis und Weltregion wird ein Tauchschein (Open Water Diver) ca. 250 bis 400 Euro kosten. Lasse dich aber bitte nicht vom Preis locken. Der Gesamteindruck muss stimmen und du solltest ein gutes Gefühl haben. „Augen zu und durch“ ist keine gute Idee. Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob ein Tauchschein das richtige für dich ist, kann ich dir nur raten, einen Schnuppertauchgang („Discover Scuba Diving“) zu absolvieren. Du bekommst ein erstes Gefühl für das Equipment und die Bewegungen unter Wasser, lernst Equipment und Lehrer besser kennen. Meist werden die Kosten des Schnuppertauchgangs auch auf den kompletten Tauchkurs angerechnet. Erkundige dich am besten vor Ort. Sei selbstbewusst unter und über Wasser. Es geht um deine Sicherheit und du hast jederzeit das Recht, einen Tauchgang oder die Ausbildung abzubrechen.

 

Der Kurs

Deine Ausbildung zum Open Water Diver gliedert sich in Theorie- und Praxiseinheiten. In den Theorielektionen (diese lassen sich übrigens auch schon zuhause am PC absolvieren) lernst du unter anderem das Equipment besser kennen, du erfährst etwas über physikalische Gesetze, über Kommunikation unter Wasser und lernst, wie sich Probleme vorbeugen oder beheben lassen. Der Praxisteil gliedert sich in der Regel in einen Pool- und einen Freiwasserteil. Manchmal werden die Pooleinheiten auch bereits im Flachwasser durchgeführt. Du lernst deine Ausrüstung selbstständig zusammenzubauen, zu tarieren (unter Wasser zu schweben), kontrolliert aufzusteigen, deinem Buddy zu helfen und machst viele weitere spannende Übungen. Der Grundstein für deine Karriere als Taucher wird gelegt. In der Regel führst du mindestens vier Freiwassertauchgänge durch, bevor du als Taucher brevetiert (also zertifiziert) wirst. Nach dem erfolgreich absolvierten Tauchkurs bekommst du ein Plastikkärtchen, das du auf deinen zukünftigen Reisen mitführen und bei Tauchbasen deiner Wahl vorzeigen kannst. Damit kannst du dann weltweit in die Fluten springen.

 

Sicherheit

Tauchen ist ein sehr sicherer Sport. Die Technik ist ausgereift und die Ausbildungen finden auf einem hohen Niveau statt. Tauchen kann „jeder“. Es gibt nur wenige Hindernisse, die gegen das Tauchen sprechen. Wenn du dich vor Ort für einen Tauchkurs entscheidest, wirst du in der Tauchbasis eine Erklärung unterschreiben müssen, dass du gesund bist. Noch besser ist: Sprich vorab mit deinem Hausarzt, ob er eine tauchmedizinische Untersuchung durchführen und dir eine Bescheinigung ausstellen kann. Getestet werden zum Beispiel die Funktion deiner Lunge und dein Herz-Kreislaufsystem. Auch später werden viele Tauchbasen diese Erklärung von dir verlangen. Mach dir keine Sorgen, wenn du dann schließlich unter Wasser bist. Du bist nie alleine unterwegs (Buddy-Team) und Guides und Tauchlehrer sind in Tauchsicherheit und -rettung ausgebildet. Vor Ort ist meist eine Rettungskette organisiert, für den Fall, dass es doch einmal zu einem Tauchunfall kommt (Rettungskoffer, Sauerstoff, Krankentransport, Dekompressionskammer etc.). Während deiner Ausbildung bist du in der Regel über die Tauchschule versichert. Kümmere dich aber bitte  vor deinem Kurs darum und kläre die Details.

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Weiterbildung

Du hast deinen Tauchkurs geschafft? Super! Willkommen in der Gemeinschaft der Taucher. Du wirst mit deinem neuen Hobby noch viel Spaß haben. Versprochen. Tauchen fetzt. Aber, Tauchen lernt man nur durch Tauchen. Kein Platz gleicht dem anderen und jedes Gewässer hat seine Eigen- und Besonderheiten. Jetzt heißt es dran bleiben und alle Möglichkeiten nutzen. Wenn du wieder zuhause bist, kannst du z.B. nach Stammtischen, Tauchclubs und –vereinen in deiner Umgebung suchen, um Gleichgesinnte zu finden. Oft finden Ausfahrten an umliegende Seen oder gemeinsame Urlaubsreisen statt. Auch heimische Seen haben einiges zu bieten. Wenn es dir zu kalt ist, kannst du darüber nachdenken, einen Kurs im „Trockentauchen“ zu absolvieren. Weiterhin bieten die Verbände verschiedene Spezialkurse an, in denen du verschiedenen Fertigkeiten trainieren kannst, z.B. zu navigieren, besser zu tarieren, tiefer zu tauchen oder dich nachts und bei schlechter Sicht zu orientieren.

Stefan

Ich bin Stefan und auf www.herrengelwillmeer.de schreibe ich über das Tauchen und das Reisen. Ich möchte dir einen Einstieg in die Tauchwelt bieten und dich motivieren, dran zu bleiben. Mir liegt es am Herzen, meine Leidenschaft mit dir zu teilen. Wenn du dir auch vorstellen kannst, einen Tauchkurs in heimischen Gewässern zu absolvieren, schau doch mal hier vorbei: www.herrengelwillmeer.de/tauchschein-wo

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