Weltreise – Heute habe ich Angst!

Und plötzlich triffst sie Dich mit einem tiefen Schlag in die Magengrube ohne Dich vorzuwarnen: Die Angst. Der Wecker klingelt, ich werde wach und spüre dieses Gefühl in mir. Als sei mir diese Angst bereits im Traum begegnet und hat mich dann in den Tag geleitet. Mein erster Gedanke: Was ist, wenn mir etwas zustößt auf meiner Reise, wenn ich kein zu Hause mehr habe und kein Bett in dem ich aufwachen kann, eingekuschelt in meine Decke auf meinem warmen Kissen. Ich habe Angst.

Das sie eines Tage auftaucht, war mir klar, aber jetzt schon? Es sind noch über 5 Monate bis ich in den Flieger steige mit meinem Besitz in einem roten Camino 50+10l. (Langzeitreise ich komme) Noch eine so lange Zeit und ich habe bereits erste Anzeichen von Panik. Bei all der Vorfreude und all den Glücksgefühlen fühle ich mich einsamer denn je. Werde ich gesund bleiben oder werde ich überfallen? Werde ich für immer alleine unterwegs sein? Alleine sein? Alleine? Eigentlich würde ich gerne ewig unterwegs sein, aber ist es nicht vielleicht doch schön nach fünf Monaten zurückzukehren? Nach hause? Und dann? Ich habe hier doch nichts mehr. Keinen Besitz, kein zu Hause. Ich bin verloren im Universum. Gedanken überschlagen sich.

Universum

Jeder, der einen solchen Schritt im Leben gewagt hat, weiß wovon ich spreche. Die Momente der Ungewissheit, die man sonst so liebt, verwandeln sich in spitze Nadeln. Ich bin über 30 und anstatt mein Leben nun endlich „in den Griff“ zu bekommen, renne ich in die Welt hinaus. Oder laufe ich eventuell doch weg, wie einmal jemand zu mir gesagt hat? Ausgesprochene Worte anderer werden zu Wunden auf meinem Herzen und wandeln sich zu einer eventuellen Wahrheit? Kann es sein, dass jeder Zweifler Recht hat? Das es eine Schnapsidee ist die Welt bereisen zu wollen und dafür alles aufzuopfern, was ich über Jahre fein und säuberlich in kleine bunte Kästchen sortiert habe? Das ich mich damit zufrieden geben sollte, was ich habe? Das predigt man uns doch: Lerne mit dem zufrieden zu sein, was Du hast und gier nicht nach mehr. Gilt das auch für die Sache mit dem Reisen? Gehört es genauso dazu wie die Gier nach mehr Besitz? Ich weiß es in Momenten wie heute nicht. Ich weiß nicht, ob ich mich nicht hätte einfach damit zufrieden geben sollen, wie man es mir immer gesagt hat. Ich spüre den Neid der einen und das Mitleid der anderen. Es tut weh und ich verliere mich in meinem Gedanken. Sehen manche mein Weggehen als Reaktion auf ein Versagen an? Nicht das erfüllt zu haben, was die Gesellschaft von mir erwartet hat? Die Gruselachterbahn fährt Loopings in meinem Kopf, während die Figuren am Rand über mich lachen.

Ja ich habe Angst. An Tagen wie heute mehr als es mir lieb ist. Und das enttäuscht mich, weil ich dachte, über solche Momente hinweg zu steigen, wie über einen Kaugummi auf dem Bürgersteig. Manchmal jedoch sehe ich den Kaugummi nicht und ich bleibe kleben. Mir war klar, dass die Angst kommen wird, aber ich dachte ich hätte es im Griff. Nein habe ich nicht. Gefühle lassen sich nun mal nicht kontrollieren. Es bleibt nur die Hoffnung, dass ich lerne damit umzugehen. Ich möchte es lernen um nicht in solche tiefen Löcher zu fallen, wenn ich auf Reisen bin. Während ich die Worte schreibe, wird mir tragischerweise bewusst, dass ich auch da nicht davor geschützt bin. Nicht immer sind solche Entscheidungen Romantik pur. Nur weil ich von hier weggehe und alles zurücklasse, bedeutet es nicht, dass ich auch meine Gefühle und meine Probleme zurücklassen kann. Sie werden mich begleiten und sind in Deutschland genauso präsent wie auf der anderen Seite der Erde. Aber was soll ich tun? Wie soll ich damit umgehen? Wie kann ich es in den Griff bekommen? Vielleicht so wie vorher? Denn es bleiben die selben Gedanken und Probleme. Egal ob am Strand oder im Büro. Das schöne am älter werden ist, dass man sich bereits seit einer langen Zeit kennt. Man weiß wie man in welchen Situationen reagieren sollte um sich aus dieser Lage wieder hinauszumanövrieren. Zumindest es zu versuchen.

Probleme

Manchmal loben mich Menschen für meinen Mut während ich nur dasitzt und mir denke: Wenn ihr alle wüsstest. Vonwegen Mut. Ich bin so feige wie man es überhaupt sein kann. Ich habe Angst vor Situationen in denen ich noch nie war und Angst vor Dingen die ich noch nie zuvor gesehen habe. Es ist die typische Angst vor dem Unbekannten. Diese Angst kann zerstörerisch sein. Sie hindert mich am Leben und am Atmen. Wie können wir Angst haben, wenn wir es noch nie gesehen haben? Wenn wir es noch nie ausprobiert haben?

Eins ist klar: Deine Ängste, Sorgen, Probleme und unsere Gedankenkarussels bleiben. Ob hier oder an irgendeinem Strand der Welt. Das einzige was Du tun kannst, ist es zu akzeptieren und zu lernen wie Du damit umgehen kannst. Vielleicht lernst Du auf Deiner Reisen besser damit umzugehen, weil Du mehr Zeit hast Dich damit auseinander zu setzen? Weil Du mehr Ruhe hast um auf Dich hören?

An Tagen wie heute fällt es mir schwer an mich und meinen Mut zu glauben. Ich möchte in mein Bett und jede Sekunde die nächsten 5 Monate und zwei Wochen darin genießen. Ich möchte meinen Hund festhalten und unter meiner Dusche mit der kaputten Duschstange stehen. Aber ich weiß, dass auch diese Tage vorbeigehen werden und die Sonne morgen wieder scheinen wird. Ausserdem weiß ich, dass ich nicht wegrenne und das die Ängste anderer nicht meine Ängste werden dürfen. Wie oft lassen wir uns Ängste anerziehen und einreden? Solange es nur Tage sind die ab und zu auftauchen, sind Ängste völlig ok. Aber ich werde mir niemals einen Traum von einer Angst zerstören lassen die nicht meine ist.

Und so bleibt mir nur eins: Durchhalten an Tagen wie diesen, denn schließlich heißt es nicht umsonst: Du musst für Deine Träume KÄMPFEN.

Es ist nicht immer alles Romantik pur, aber es lohnt sich:

Wenn das System Dich am Leben hindert – Befreie Dich Deinen Träumen zuliebe!

17 Responses

  1. 6 Juni 2016 at 5:10 pm

    Hmm, das hört sich nicht gut an! Vielleicht hilft es Dir zu lesen, wie es mir vor meiner Großen Reise erging. Die ist allerdings schon 25 Jahre her. http://bambooblog.de/2014/09/03/von-der-angst-vor-der-reise-die-zeit-vor-dem-aufbruch/
    Ich war auch schon über 30. Solche extremen Angst-Attacken hatte ich allerdings nicht.
    Halt durch! Die Reise wird toll!
    Alles Gute
    Ulrike

    • Alexandra
      Antworten
      11 Juni 2016 at 8:38 am

      Danke Ulrike. Es sind keine extremen Angst-Attacken 😉 Ab und zu überkommen einen halt mal seltsame Gefühle. Damit muss man dann lernen umzugehen. Danke für Deinen lieben Kommentar.

  2. 6 Juni 2016 at 7:26 pm

    Liebe Alex, vielen Dank für deinen schönen Artikel und deine Offenheit über deine Gefühle. Auch die harten Zeiten gehören dazu und machen sicher vielen Mut, dass sie auch nicht alleine sind mir ihren Ängsten.

    Sei weiterhin mutig und verfolge deine Ziele. Lass dich nicht von anderen auf deinem Weg verhindern.

    Schön weiterhin von dir zu lesen, wie deine nächsten Monate aussehen werden.

    • Alexandra
      Antworten
      8 Juni 2016 at 1:38 pm

      Danke schön liebe Nadine. Ja manchmal hat man diesen Durchhänger und würde am liebsten nur schreien und weinen. Aber das ist auch irgendwie die Herausforderung daran. Man muss nunmal für seine Träume kämpfen auch wenn es mal ein innerer Kampf ist.
      Danke für dein tolles Kompliment und Deine lieben Worte!!

  3. 8 Juni 2016 at 3:52 pm

    Liebe Alex,

    Nimm die Angst als deinen Freund mit. Sie wird dich unterwegs warnen und beschützen.

    Liebe Grüße

    Daniela

    • Alexandra
      Antworten
      10 Juni 2016 at 1:04 pm

      Oohh, danke liebe Daniela. Angst kann auch manchmal sehr gut sein.
      Liebe Grüße

  4. Christof Harnau
    Antworten
    10 Juni 2016 at 1:30 pm

    Liebe Alexandra,

    bin durch den Huffingtonpost Artikel auf deine Webseite aufmerksam geworden.

    Respekt vor deinen Erkenntnissen, deinem Vorhaben und deiner Offenheit.

    Nach meiner Erfahrung ist der Weg zur inneren (und äußeren) Freiheit mit Ängsten und Widerständen gepflastert und zwar den eigenen und denen deines Umfeldes (Familie und Freunde).

    Was Du also fühlst ist normal, denn jede Veränderung birgt auch Risiken. Höre also weiter auf deine Gefühle und deinen Bauch nehme alle Gefühle an ohne sie verdrängen zu wollen und Du wirst Erlebnisse haben und Erfahrungen machen, die Dich emotional sehr berühren werden.

    Und was ich Dir wünsche das hat Udo Jürgens in einem seiner schönsten Lieder beschrieben und das kann ich nicht besser ausdrücken:

    Lyrics: Das wünsche ich Dir

    Ein letzter Blick, ein letztes Lächeln,
    nichts hält dich auf, ich seh‘ es ein.
    Du sagst, du mußt dich selber finden,
    du möchtest unabhängig sein.
    Dass du lachen kannst im Weinen,
    dass du Stürme überstehst.

    Das wünsch‘ ich dir!
    Das wünsch‘ ich idr!
    Das wünsch ich dir, bevor du gehst.

    Dass deine Wünsche Wahrheit werden,
    dass du gesund bleibst Tag für Tag,
    dass deine Hoffnungen nie sterben,
    was immer auch geschehen mag.
    Dass du jung bleibst, wenn du alt wirst,
    dass du nie an Grenzen stößt.

    Das wünsch‘ ich dir…

    Dass du neue Ziele findest,
    wenn du die Entäuschung spürst.
    Dass du Licht siehst auch im Dunkel
    und ein Feuer wenn du frierst.

    Das wünsch‘ ich dir.
    Dass jeder Tag ein Anfang ist.
    Das wünsch‘ ich dir.
    Und dass du bleibst, so wie du bist.
    Dass wünsch‘ ich dir, bevor du gehst.

    Das wünsch‘ ich dir.
    Dass dir ein guter Freund nie fehlt.
    Dass wünsch‘ ich dir.
    Dass nie die Einsamkeit dich quält.
    Dass wünsch‘ ich dir, bevor du gehst.

    • Alexandra
      Antworten
      11 Juni 2016 at 8:37 am

      Wow Christof, danke für deinen tollen Kommentar. So etwas hilft mir immer sehr. Und der Text ist wirklich wirlich toll!! 🙂 Jedes Abenteuer hat auch manchmal Durchhänger. Da müssen wir wohl durch. Danke Dir, dass Du mir diesen schönen Text geschickt hast!

      • Christof Harnau
        12 Juni 2016 at 11:34 pm

        Danke für deine liebevolle Antwort. Du hast die Kraft, deine Herausforderungen zu lösen und dich dabei weiterzuentwickeln, dass empfinde ich zumindest so. Und deshalb wird deine Reise in ferne Länder zu einer Reise zu Dir selbst werden. Herzensgrüße Christof

  5. Thomas Stämpfli
    Antworten
    18 Juni 2016 at 8:30 am

    Liebe Alex
    Danke für das Teilen Deiner offenen persönlichen Gedanken und Ängsten. Ich kann mich selber darin sehr gut erkennen. Du hast das so schön in Worte gefasst.

    Ich glaube, was es für Dich nicht einfacher macht ist, dass Du Dich gedanklich und emotional mit Deiner Reise täglich beschäftigst aber es erst im November 2016 richtig losgeht.

    Dadurch hast Du Zeit zum Nachdenken, zum Reflektieren usw. Ein Satz von Freunden, welcher Du normalerweise lächelnd wegsteckst, sticht im Unterbewusstsein direkt in Dein Herz. Es kommen Zweifel auf und Du setzt Dich damit auseinander. Das Kopfkarussell fängt wieder an zu drehen.

    Ich habe mich selber in den letzten Tagen erwischt, dass ich die aktuelle Situation umklammert habe, dass ich in den Spiegel geschaut habe und mir sagte: Hey, Du willst Dich doch verändern. Du musst ja nicht weggehen. Es ist Deine Entscheidung.

    Es kommt Frust, Unsicherheit und ein Klumpen in der Magengegend hoch. Was hilft mir in dieser Situation?

    Ich habe mir schriftlich aufgeschrieben, WARUM ich das machen möchte. In solchen Momenten setze ich mich ruhig hin, atme mehrmals tief durch und gehe mit einer heissen Tasse Kaffee meine schriftlich formulierten Gedanken durch. … und dann schau ich aus dem Fenster und bestätige mir jeweils fest: Ja genau das will ich! … und wenn nicht jetzt – wann dann?

    Mir hilft auch, dass ich mich nicht unter Druck setze. Wenn ich im Ausland zur Erkenntnis komme, dass es eine Schnapsidee war, dann muss ich nicht jemand anderen etwas beweisen. Ich kann jederzeit wieder in meine Heimat zurück fahren sei es für eine Pause oder um wieder Wurzeln zu schlagen.

    Materielle Werte sind für mich nicht mehr so wichtig. Das Einlassen auf neue Kulturen, Sprachen, Essen usw wird mich als Persönlichkeit weiter voran bringen. Auf das freue ich mich.

    Ich glaube, dass es bei mir andere Dinge sind vor denen ich Angst habe. Meine Familie und Freunde örtlich zu verlassen. Alleine in die Fremde zu fahren und der Gedanke, dass ich nicht liebe und nicht geliebt werde. Ja die Angst, dass mich die Einsamkeit überkommen könnte und dass ich die emotionalen und schönen Momenten nicht wirklich teilen kann.

    Was kann mir helfen? Ich glaube, dass ich trotz Angst handle und darauf vertraue, dass alles gut wird.

    Ich glaube es ist wichtig nicht zu kämpfen sondern diesen Gefühlen einfach zuzulassen und Raum zu geben. Wie zu einem Freund zu sagen, schön, dass Du da bist und mir Deine Ängste mitteilst. Es kann auch helfen, alle Ängste schriftlich auf ein Blatt aufzuschreiben. Dadurch bringe ich diese Gedanken besser aus dem Kopf heraus und auf das Blatt Papier. Beim Kämpfen entsteht ein Gegendruck. Durch das Feststellen dieser Zweifel, kann ich darauf sehen und wie eine Wolke auch wieder vorbei ziehen lassen.

    Last but not least hat dieses Gefühlschaos auch eine positive Seite. Ich lerne mich immer besser kennen, setze mich mit mir selber auseinander und spüre richtig, dass ich wirklich lebe, weil ich an den Ränder meiner Komfortzone kratze.

    Falls Du wieder einmal einen solchen Tag hast, würde ich mich freuen, wenn wir uns austauschen und gegenseitig unterstützen können 😉

    Aber jetzt gerade stelle ich mir vor, wie ich die Wellen des Meeres höre, der Geschmack des Salzwasser in meine Nase steigt, wie ich barfuss durch den Sand laufe und die Sonne meine Haut erwärmt. Nun möchte ich zurück in die Hängematte. Ein spannendes Buch wartet. OK, let’s go for it!

    • Alexandra
      Antworten
      20 Juni 2016 at 6:09 am

      Oh wow, danke für deinen ausführlichen Kommentar. Genau: Am Ende wird alles gut. So ist es doch immer. Ich denke oft macht man sich selbst Panik vor dem allein sein, aber wenn ich ehrlich bin muss ich gestehen, dass ich auf Reisen nur sehr selten dieses Gefühl habe. Selbst wenn ich physisch alleine bin, fühle ich mich nicht noch und das ist wirklich erstaunlich. Vielleicht weil ich in dem Moment mache, was ich wirklich gerne tue. Viel Erfolg beim Kratzen an deiner Komfortzone 😉 Lg

  6. 25 Juni 2016 at 8:27 am

    Hallo Alexandra,

    ich bin gerade in deinen Blog reingestolpert und ich finde es großartig, was du vor hast, und du gehst einen riesigen mutigen Schritt, Da kann man schon Angst kriegen! Viel wichtiger finde ich, dass man sich der Angst stellt, so wie du das tust. Viele bewegen sich nie aus ihrer „Komfortzone“ heraus, kennen diese Gefühle, diese Zweifel nicht. Aber die bunte Welt mit all ihren Facetten bleibt diesen Menschen verschlossen…

    Gute Reise wünsche ich! Andrea

    • Alexandra
      Antworten
      27 Juni 2016 at 6:56 am

      Danke für Deine lieben Worte, Andrea. Wenn wir uns der Angst nicht stellen, werden wir uns immer im Kreis drehen und das ist doch frustrierend!!
      Dir auch nur das Allerbeste und ganz liebe Grüße…

  7. 27 August 2016 at 6:52 am

    Hi Alex,

    super Artikel, ich steck nämlich gerade genau in dieser Situation. Ich bin seit Sylvester auf großer Reise, momentan auf Bali, also schon 8 Monate.
    Ich war immer von Leuten umgeben mit denen ich zusammen gereist bin und seit ich auf Bali bin, bin ich allein und mit mir selbst beschäftigt.
    Mittlerweile sind einige Dinge passiert und ich bin an einem Punkt an dem ich überlege heimzufahren, was sich aber wie Aufgeben anfühlt, denn dort ist es auch nicht besser. Man merkt, wie du auch schreibst, dass einen seine Probleme immer wieder einholen, sie werden einem hier nur noch mehr vor Augen geführt.
    Und ich kann dir gar nicht sagen was eine Angst ich habe (bin auch über 30 🙂 ), vor allem vor dem Ungewissen. Seit Wochen kämpf ich schon dagegen an, finde aber (noch) keinen Ausweg …
    Das Freiheitsgefühl dass ich so lange hatte, der Entdeckergeist und die Energie ist futsch. Was ist nun also richtig? Viele sagen, hör auf dein Bauchgefühl, das sagt mir jedoch jeden Tag was anderes.
    Man hat gerade auf Reisen ja plötzlich so viel Zeit, zu viel Zeit, um über alles Mögliche nachzudenken, weil man ja nicht mehr in dieser Routine wie daheim steckt.
    Ich bin absolut überfordert mittlerweile wenn ich überlegen muss wohin ich als nächstes fahre. Man hat ja so eine große Auswahl. Das hatte ich mir vor der Reise z.B. als total befreiend vorgestellt und nun ist es eher einengend und baut Druck in mir auf „Bis da und dahin musst du dich entschieden haben wohin du weiterfliegst“. Der ständige Ortswechsel und kein „Zuhausegefühl“ zu haben war anfangs super und ist inzwischen anstrengend geworden. Ich fühl mich wie in einer Sackgasse.
    Meine Freunde und mein Umfeld fehlen mir sehr. Das ist ja alles wenn man alleine unterwegs ist nicht vorhanden. Auch was hier in den Kommentaren schon erwähnt wurde, das Fehlen von „lieben“ und „geliebt werden“ fehlt. Da ist man schon sehr weit aus seiner Komfortzone hinausgegangen und muss sehn was das mit einem macht. Entscheidungen treffen.
    Jeder schreibt jedoch auf so einer langen Reise seine eigene Geschichte und die führt irgendwo hin. Ich bin schon gespannt wo sie dich hin führt :). LG Conny

    PS: Ich hoffe ich hab da jetzt keinem Angst vor der Angst gemacht …

    • Alexandra
      Antworten
      27 August 2016 at 7:21 am

      Conny ich bin gerade echt berührt. Danke für deine tollen und offenen Worte. Alleine, dass du es so sagen kann ist schon mutig und der erste Schritt. Deine Geschichte berührt mich. Aber eins weiß ich: nichts im Leben passiert ohne Grund. Und es ist auch kein aufgeben, wenn du zurückkommst. Ich würde jedoch auf die Zeichen hinter den Zeichen hören. Manchmal ist das garnicht so unterschiedlich, was der Bauch einem sagt. Wir verlieren einfach mit den Jahren unsere Intuition. Wir müssen lernen sie wiederzufinden. Hast du evtl mal sowas in die Richtung wie Meditation und Yoga gemacht? Bestimmt oder? Wir müssen halt lernen im Kopf ruhig zu werden um mehr vom inneren zu hören. Das ist nicht so einfach. Conny ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben könnten und ein bisschen per Mail oder Facebook uns weiter austauschen? Außerdem kenne ich jemanden, der gerade nach Bali ausgewandert ist. Vielleicht hättest du gerne den Kontakt. Er kennt vor Ort viele Menschen. Einfach nur um mal seine Story zu hören.
      Nichts davon hat mich erschreckt. Ich würde mich sehr freuen, wenn u mir schreiben würdest.
      ganz liebe Grüße und sehr viel Kraft wünsche ich dir. Die Zeit ist nicht leicht, aber auch die geht wieder vorbei. Egal wie aussichtslos es sein mag.

      • 27 August 2016 at 7:39 am

        Hi Alex,

        danke für deine liebe Antwort, ich schreib dir gleich mal ein Mail 🙂

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